Weltgästeführertag 2022 „Mit Leib und Seele“

Weltgästeführertag 2022 – Motto „Mit Leib und Seele“

Das Motto der diesjährigen bundesweiten Aktion zum Weltgästeführertag 2022 lautet „Mit Leib und Seele“. An vielen verschiedenen Orten in Deutschland finden rund um das Gründungsdatum des Weltverbandes der Gästeführer am 21.Februar Veranstaltungen statt.

Nachdem der Weltgästeführertag im vergangenen Jahr ausfallen musste, startet der Verein „Freiburger Gästeführer“ in diesem Jahr wieder mit einer Führung für interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Das Thema der Führung in Freiburg lautet:

Ein Gang durch die Geschichte der Friedhöfe in Freiburg.

Wo ist der Tod bei einem Gang durch Freiburg heute noch sichtbar? Können wir durch das Wissen um den wechselhaften Umgang mit dem Tod in den Jahrhunderten seit der Stadtgründung einen anderen Blick auf die Gegenwart erhalten? Oder die Vergangenheit besser verstehen? Der Weg über bekannte und unbekannte Friedhöfe führt vom Münsterplatz zum Alten Friedhof in der Neuburg.

Datum: 05.03.2022

Uhrzeit: 14.30-15.30

Treffpunkt: Historisches Kaufhaus, Münsterplatz 24, 79098 Freiburg

Guide: Dr. Silvia Sprenger

Es gelten die aktuellen Coronavorschriften des Landes Baden-Württemberg. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung notwendig (Dr. Silvia Sprenger: wgft@freiburger-gaestefuehrer.de).

Die Führung ist für alle Teilnehmenden kostenlos.

Weitere Informationen zur Freiburger Führung finden sich im CICERONE 2/2021, Seite 13, Mitteilungsblatt des BVGD – Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e.V., ( https://www.bvgd.org/wp-content/uploads/2021/11/Cicerone_2_2021_web.pdf ),

sowie auf dem neuen Serviceportal des BVGD, ( https://die-gaestefuehrer.de/wgft-2022 ) und in der Anlage (s.u.).

Ein Gang über Friedhöfe in Freiburg (Text Cicerone)

An wenigen Orten stellt sich die Frage nach der Beziehung von Leib und Seele so eindrücklich wie auf Friedhöfen. Die rasanten Veränderungen in der Bestattungskultur der letzten Jahrzehnte sind Ausdruck veränderter Einstellungen zum Tod, zur religiös motivierten Frage nach einem Leben nach dem Tod und zum Umgang mit Trauer. So ist z.B. die Anlage eines sogenannten „Ruhewaldes“ in Freiburg in naher Zukunft angedacht.

Wo ist der Tod bei einem Gang durch Freiburg heute noch sichtbar? Können wir durch das Wissen um den wechselhaften Umgang mit Tod in den Jahrhunderten seit der Stadtgründung im Jahre 1120 einen anderen Blick auf die Gegenwart erhalten, oder die Vergangenheit besser verstehen? Im Rahmen der Führung zum WGFT 2022 wollen wir einige dieser letzten Ruhestätten entdecken und über die Geschichte der Friedhöfe in Freiburg informieren.

Angefangen hat es mit dem Bau des ersten Freiburger Münsters kurz nach der Stadtgründung und der Anlage eines Kirchhofs um dieses herum. Die Initiative für den Bau des heutigen Münsters um 1200 war unter anderem geprägt durch den Wunsch Bertold V. in diesem an prominenter Stelle beerdigt zu werden. Während die Schließung des Kirchhofs zu Beginn des 16. Jahrhunderts wegen Seuchen- und Infektionsgefahr von Kaiser Maximilian angeordnet wurde und der Friedhof in die Vorstadt bei der St. Nikolaus-Kirche verlegt wurde, bestand bis 1784 die Möglichkeit innerhalb des Münsters seine letzte Ruhe zu finden. Das häufig schon nach wenigen Jahren die Gebeine ins Beinhaus der St-Andreas-Kapelle auf der Nordseite des Münsters überführt wurden, stand nicht im Gegensatz zu dem Wunsch der Menschen in der Nähe der Altäre und der Reliquien der Heiligen bestattet zu werden. Der im Rahmen des Festungsbaus im Jahr 1683 angelegte „Alte Friedhof“, bis heute eine Oase in der Stadt, blieb bis 1872 der Hauptbestattungsort, abgelöst vom jetzigen Hauptfriedhof. Darüber hinaus werfen wir auch einen Blick auf Bestattungen in den Freiburger Klöstern und informieren über neue archäologische Untersuchungen vom Münsterplatz oder vom Leprafriedhof vor den Toren der mittelalterlichen Stadt.

Dr. Silvia Sprenger, Verein „Freiburger Gästeführer“, wgft@freiburger-gaestefuehrer.de